WingTsun ist mehr als reine Kampfkunst
Im WingTsun lernst Du initial Dich effektiv selbst zu verteidigen. Im Laufe der Zeit wirst Du allerdings noch wesentlich mehr entdecken, denn WingTsun ist mehr als reine Selbstverteidigung.
Wir trainieren sieben Fähigkeiten, die es Dir ermöglichen, auf jeden Angriff vorbereitet zu sein.
Die sieben großen Fähigkeiten des WingTsun
Bewusstsein (Achtsamkeit, Aufmerksamkeit, Vorstellungskraft)
Die Achtsamkeit ist die Voraussetzung um drohende Gefahrensituationen im Ansatz zu erkennen und in Kombination mit dem Bewusstsein über die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen. Somit sind wir in der Lage uns ein körpereigenes „Frühwarnsystem“ zu entwickeln. Die Achtsamkeit umspannt daher einen sehr großen Raum, der vom inneren des eigenen Körpers, weit über seine Grenzen hinaus reichen kann/sollte, damit nahezu alles uns umgebende unmittelbar erfasst wird.
Beweglichkeit (Gewandtheit, Flexibilität)
Mit Beweglichkeit meinen wir keinesfalls die Dehnbarkeit einzelner Muskelgruppen (Spagat o.ä.). Genauer geht es um die Fähigkeit einzelne Körperpartien der Angriffsbahn des Gegners zu entziehen und den Körper an die neu entstandene Situation anzupassen.
Gleichgewicht (Balance)
Das Gleichgewicht hängt eng mit der Beweglichkeit zusammen. Mit Gleichgewicht sind hier keineswegs artistische Balance-Akte gemeint. Vielmehr geht es darum, bei allen Aktionen oder Reaktionen das eigene Gleichgewicht zu bewahren und im Idealfall das des Gegners zu brechen.
Gleichzeitig ist hier jedoch auch das mentale Gleichgewicht gemeint, welches benötigt wird um besonnen und der Situation angepasst reagieren zu können.
Körpereinheit
Selbst ein körperlich unterlegener Mensch kann viel Energie in einen Angriff projizieren, wenn es ihm gelingt seinen gesamten Körper einzusetzen. Auch die größte Armkraft wiegt bei weitem nicht einen Angriff auf, hinter dessen Energie der gesamte Körper des Anwenders (unabhängig von Alter, Geschlecht oder Größe) steckt. Hierdurch ist es nach entsprechender Übung problemlos möglich auch einen körperlich überlegenen Gegner wirksam in die Schranken zu verweisen.
Wahrnehmung (Tastsinn, Staffel der Sinne)
Hierbei ist nicht nur der Sehsinn und das Gehör gemeint. Durch die richtige Positionierung und Ausrichtung entsteht ein Kontakt zum eventuellen Angriff des Gegners – ab hier geht es um den Tastsinn, der es ermöglicht den Angriffsdruck und die Angriffsrichtung zu erfühlen und direkt über die Muskel- und Gelenkkette auf den Körper zu übertragen. Dies ermöglicht rechtzeitige Reaktion oder Aktion, ohne großräumige Bewegungen durchführen zu können.
Timing und Distanzgefühl
Gemeint ist das eigene Bewegen mit dem des Gegners abzustimmen, so dass eine „Einheit“ mit dem Gegner entsteht. Bei Distanzüberschreitung „kleben“ wir am entstandenen Kontaktpunkt, den wir dann in der entsprechenden Trefferinstanz wieder lösen um den Gegenschlag auszuführen und somit die Auseinandersetzung zu beenden.
Kampfgeist
Die mentale Stärke ist unerlässlich um die Entschlossenheit zu erreichen, in einer realen Verteidigungssituation sich selbst und/oder andere zu schützen. Ohne Kampfgeist ist die Auseinandersetzung schon vor dem Kampf entschieden. Auch abseits einer Kampfsituation helfen Willenskraft und Durchhaltevermögen dabei, eigene Ziele zu verfolgen und zu erreichen.
Die großen 7 Fähigkeiten sind eine geschlossene Einheit, ein Gesamtpaket, in dem das Eine das Andere bedingt. Sie müssen (mit Einschränkung) alle vorhanden sein um zum Erfolg zu führen. Alle WT-Übungen entwickeln eine oder meistens mehrere dieser Fähigkeiten.